Ob Sachverständiger für  Immobilien und Bau oder Handwerker (der nach eigenen Angaben alles kann)

In Zeiten einer hohen Nachfrage schießen selbsternannte „Fachleute“ wie die Pilze aus dem Boden.

Sachverständiger, Gutachter und auch Makler sind keine geschützten Begriffe und schon gar keine anerkannten Berufsbezeichnungen. Das bedeutet allerdings nicht (wie oft beschrieben) dass sich jeder Gutachter oder Sachverständiger nennen darf. Eine Mindestqualifikation und eine stetige berufliche Weiterbildung  wird vorausgesetzt.

Spätesten wenn Ihr Anliegen einmal  vor Gericht landen sollte wird Ihr beauftragter Sachverständiger / Gutachter dahingehen überprüft. Das wissen auch viele und sind dann erfahrungsgemäß nicht mehr auffindbar oder übernehmen eben nur „Beratungen“ bei  denen es wahrscheinlich nicht zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommt.

Zertifikate (mit denen gerne geprotzt wird, je mehr desto besser und wichtiger), ausgestellt von wem auch immer (TÜV, DEKRA, Sachverständigen- und Gutachter Verbände etc. die allesamt keine staatliche Einrichtungen sondern lediglich privat geründete Vereine sind) sagen nichts, und zwar überhaupt nichts, über die berufliche Qualifikation in dem jeweiligen Fachgebiet aus. Diese Zertifikate können Sie mit einer 3 - 8 tägigen Schulung erwerben.  Wer glaubt das man sich dadurch einen hohen Sachverstand innerhalb weniger Tage aneignen kann (die sich andere mit vielen Jahren auf Fachschulen und in der Praxis erarbeiten) der glaubt wohl auch an Märchen. So findet man hier Dipl. Ing. Agrar über Hochbaupolier bis Immobilienkaufmann/frau fast alles was nur mit viel Phantasie etwas mit Immobilienbewertung und/oder Bautechnik zu tun haben könnte. 8 Tage später „sind sie dann angeblich Baugutachter“ cool. Wir haben dann auch einige sogenannte „Gutachten“ im Jahr vorliegen aus denen hervorgeht dass der Verfasser/in oft nicht einmal über ein Grundwissen wie Materialkunde etc. verfügt. Wenn hier die Grundlagen schon fehlen kann man auch keine fundierte Beratung über eine Immobilie abgeben oder gar Bauschäden richtig einordnen. Das ist dann aber oftmals nicht mehr das Problem des "Sachverständigen" (denn der hat abgerechnet und ist weg), sondern schlichtweg Ihres. Sollten Sie dann den von Ihnen beauftragten "Sachverständigen" (wegen Schlechtleistung) verklagen, müssen Sie damit rechnen das ein Richter/in Sie fragt: Wo kauft man im allgemeinen seine Wurst ? Beim Metzger oder beim Schuster ?

Wenn Sie ein Haus kaufen (für viele hundert tausende Euro) sollten Sie sich einen richtigen Fachmann suchen. Ihr Projekt ist zu wichtig und kostspielig um sich von selbsternannten Sachverständigen / Gutachtern und/oder Schamanen beraten zu lassen.  Fragen Sie die Person Ihrer Wahl nach den beruflichen Qualifikationen und Berufserfahrung, und nicht nach Zertifikaten die nur dafür da sind das „Verbände“ Geld verdienen.

Makler und Maklerinnen sind Verkäufer. Sie sind nicht dazu da (und werden auch nicht dafür bezahlt) den Kaufinteressent/in eine gute Beratung über die Wunschimmobilie abzugeben. In den vielen Jahren meiner Hauskaufberatungen kann ich Ihnen versichern das es nicht wenige Makler/innen gibt die ein Haus nicht von einer Garage unterscheiden können. Das einzigste was in solchen Exposee`s dann einigermaßen stimmt sind die Bilder. Achten Sie auf die letzten Textblöcke in jedem Exposee die Ihnen mitteilen dass der Makler/in für nichts verantwortlich zeichnet. (das sagt doch schon alles, oder ?).

Wer auf solche Beratungen baut, „baut“ meist mehrmals oder aber sehr sehr teuer.